NAS - Update auf Version 2 - alles neu!
Neues Jahr, neues NAS. Es wird wieder gedruckt

Nachdem ich letztes Jahr mein erstes NAS entwickelt hatte, habe ich mich dazu berufen gefühlt eine neue Version zu gestalten. 3D Druck macht mir Spaß, sorgt für Zerstreuung und es gibt immer etwas zu optimieren. Ich bin ja eher ein Nerd und kann da richtig versinken.
Die erste Version (hier gehts zum Projekt) war in Ordnung, hatte aber ein paar kleinere Probleme. Platz wurde verschenkt, das Netzteil ließ sich etwas schwer installieren, Klebstoff war nötig und aus meiner Sicht wurde zu viel Filament verschwendet. Auch das Design hat mir am Ende nicht mehr sonderlich gut gefallen.
Es sollte modularer werden, stabiler, platzsparender und mit Ebenen, die besser voneinander getrennt sind, auch was die Ventilation angeht.
Umsetzung in Shapr 3D

Wie auch zuvor schon habe ich mein Modell in Shapr3D konstruiert, mit dem ich mittlerweile ausschließlich arbeite. Kurze Ausflüge in Richtung Solidworks waren leider nicht erfolgreich. Ich mag die intuitive Herangehensweise bei Shapr, ich musste bisher noch nicht wirklich Tutorials ansehen. Alles ist sehr einfach.

Bauteile die direkt an Komponenten andocken, die warm werden, wie z.B. der Systemplatine oder den Festplatten habe ich in PETG, was etwas weniger hitzeanfällig ist. Alle anderen Teile sind in PLA gedruckt, welches etwas einfacher zu verarbeiten ist.
Polymaker hat erst kürzlich ein neues PLA veröffentlicht mit dem Namen HT-PLA welches bis 150° Stabil bleibt und wohl die selben Druckeigenschaften wie reguläres PLA besitzt. Erhältlich in 8 verschiedenen Farben. Hier muss man allerdings Tests abwarten, wie gut HT-PLA wirklich auch ist. Damit würde ich dann das komplette Gehäuse drucken. So könnte ein schwarzes Case auch einmal in der prallen Sonne stehen bleiben, für eine längere Zeit. Auch ein UV Test fehlt noch.
Werkzeugfreundlich & zugänglich: NAS-Design mit Einpressmuttern und Magneten

In der ersten Version meines NAS-Gehäuses hatte ich viele Komponenten einfach verklebt. Das funktionierte zwar auf den ersten Blick, erwies sich aber langfristig als unpraktisch und wenig nachhaltig. Insbesondere bei Wartungsarbeiten oder beim Austausch einzelner Komponenten stellte sich das festverklebte Design als echtes Hindernis heraus. Außerdem war die Stabilität nicht auf dem Niveau, das ich mir für ein langlebiges System gewünscht hätte – gerade bei einem Gerät, das dauerhaft läuft und zuverlässig funktionieren soll.
Es sollte ein modularer Aufbau werden, der nicht nur einfacher zu montieren ist, sondern auch maximale Flexibilität bei späteren Anpassungen bietet. Gleichzeitig sollte das neue Design robuster und stabiler sein, ohne auf einfache Zugänglichkeit zu verzichten.
Ich habe mich deshalb entschieden, M3 Einpressmuttern in das Gehäuse zu integrieren. Diese sorgen für eine feste, belastbare Verbindung zwischen den Bauteilen. Die Muttern wurden passgenau in vorbereitete Öffnungen eingesetzt und bieten nun ein präzises, wiederholbares Gewinde, in das ich 10 mm lange Flachkopfschrauben einsetzen kann. Diese Schrauben lassen sich nicht nur optisch dezent integrieren, sondern ermöglichen auch eine einfache Demontage – ganz ohne Risiko, das Material zu beschädigen.
Ein weiteres Highlight der neuen Konstruktion sind die magnetisch befestigten Seitenteile. Ich verwende dafür 6x3 mm starke Magnete, die in kleine Taschen eingelegt werden. Diese Lösung ermöglicht es, die Seitenteile schnell und werkzeuglos zu entfernen, etwa wenn ich neue Laufwerke einbauen, Kabel verlegen oder einfach nur Staub entfernen möchte.
In Summe ist das neue Gehäusedesign deutlich durchdachter, stabiler und vor allem wartungsfreundlicher geworden – genau das, was ich mir von einem selbstgebauten NAS wünsche.

Die Seitenteile des Gehäuses lassen sich ganz einfach einclippen und ermöglichen so nicht nur eine funktionale Lüftung, sondern auch eine individuelle Gestaltung. Da die Inlays nur rund 26 Gramm Filament benötigen, sind sie in kurzer Zeit druckbar und lassen sich jederzeit in Farbe oder Material austauschen – ganz nach Geschmack oder je nachdem, was gerade zur restlichen Umgebung passt.

Das Gehäuse ist kompakt, aber erstaunlich aufnahmefähig konzipiert. Es unterstützt SFX-Netzteile und bietet Platz für Mini-ITX Mainboards – ideal für leistungsfähige, aber platzsparende NAS-Builds. Intern lassen sich bis zu fünf 3,5-Zoll-Festplatten sowie zwei 2,5-Zoll-SSDs unterbringen. Darüber hinaus ist genug Raum für den Einbau einer 10-Gbit-Netzwerkkarte, was das System auch für anspruchsvolle Netzwerk-Setups zukunftssicher macht.

Fragen oder Anregungen? Schreib mir doch.
Falls du Interesse an meinem Projekt hast. Ich teile gerne alle STL Dateien.